Saison Winter – trockene Haut: Ekzem, Schuppenflechte & Co.

Die Tage werden kürzer und kälter und unsere Haut immer trockener. Fast jede und jeder kann ein trockenes Abschuppen der Haut zumindest an den Unterschenkeln beobachten. Der Wechsel zwischen Eiseskälte draußen und geheizten Innenräumen sowie Sauna, Solarium, etc. sind starke Strapazen für unsere Haut. Die Hornhaut wird spröde und rau und eine Störung der Barrierefunktion mit leichter Entzündung und Juckreiz ist die Folge. Wir beginnen zu kratzen, Entzündung und Rötung nehmen zu und schon hat ein unangenehmer Kreislauf begonnen. Falls wir auch an einer chronisch-entzündlichen Hautkrankheit leiden wird diese sich nun möglicherweise, nach einem vielleicht ruhigen und wenig symptomatischen Sommer, wieder zurückmelden.

Wir kennen in diesem Zusammenhang einerseits die Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt. Sie ist eine häufige, durch äußere und innere Stimuli provozierbare, chronisch-stationär oder chronisch-schubförmig verlaufende Hauterkrankung mit genetischer Disposition, die in allen Lebensabschnitten auftreten kann und etwa 2% der Bevölkerung mit charakteristischen, streckseitig betonten, einzelnen oder generalisiert auftretenden, meist symmetrischen, stark verdickten Schuppenherden auf scharf begrenzten, roten Platten befällt. Eine Gelenk-, Nagel-  und Kopfhautbeteiligung ist möglich.

Andererseits leiden viele Menschen an einem Ekzem, auch Dermatitis genannt. Es handelt sich um eine akut bis chronisch verlaufende, nicht infektiöse Entzündungsreaktion von oberer und mittlerer Hautschicht, hervorgerufen durch eine Vielzahl äußerer schädlicher Stoffe und innerer Reaktionsfaktoren mit typischer klinischer Symptomatik (Juckreiz, Rötung, Knötchen, Bläschen, Schuppung, Krustenbildung, Hautreliefvergröberung) und charakteristischem histologischem Erscheinungsbild. Am bekanntesten ist der Ekzemtyp der Neurodermitis (atopische Dermatitis), der mit einer Neigung zu Allergien wie Heuschnupfen und allergisches Asthma einhergehen kann. Es gibt auch das Austrocknungsekzem der betagten Haut, das nummuläre, mikrobielle Ekzem der jugendlichen Haut oder die Stauungsdermatitis bei Krampfadern und chronisch geschwollenen Beinen. Nicht selten sind auch Kontaktekzeme auf schädliche Stoffe, z.B. Irritatntien wie Chemikalien, Seifen, etc. oder auf Allergene wie Nickel in Modeschmuck, Paraphenylendiamin (PPD) in Haarfarben und Tatoos, etc. All diesen beschriebenen Krankheitsbildern sind Entzündung mit Rötung und starker Schuppung der Haut sowie häufig Juckreiz gemeinsam.

Gemeinsam ist ihnen auch die Therapie. Die wichtigste Maßnahme ist eine konsequente 1-2x tägliche Rückfettung mit möglichst neutralen Cremes, Salben und Lotionen. Wasserkontakt ist in Kombination mit Badeölen und sanften Seifen gemäßigt erlaubt. Z. B. jedoch bei chronischen Handekzemen kann Wasser ein starker Irritator sein. Als nächster Schritt können mittelstarke bis starke Cortison haltige Cremes/ Salben in rhythmischen Anwendungen eine hilfreiche Rolle spielen. Auch Vitamin D haltige Cremes/ Salben sind seit einiger Zeit nicht mehr aus der Psoriasis-Therapie wegzudenken. Eine weitere sehr effiziente Behandlungsmethode ist das medizinische Solarium, die Phototherapie mit UV B-Strahlen. Erfolgreich ist diese aber nur, wenn man sie regelmässig 3x wöchentlich während mindestens 6-12 Wochen durchführt.

Text: Tanja Graf


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